Unter ihnen war ein weiser alter Meister, der anders über das Glück dachte. Eines Tages rief er die Dorfbewohner zusammen und erzählte ihnen eine Geschichte:
„Stellt euch vor, das Glück ist ein wunderschöner Schmetterling mit Flügeln, so bunt wie der Regenbogen. Viele von euch rennen den ganzen Tag, versuchen ihn zu fangen, aber der Schmetterling fliegt immer weiter weg. Warum? Weil Glück nicht etwas ist, das man jagt und einfängt. Glück ist wie der Schmetterling, der sich niederlässt, wenn man still und in Frieden ist.“
Die Dorfbewohner lauschten gespannt, aber sie verstanden nicht ganz. Der Meister lächelte und fuhr fort:
„Schaut, ich werde euch zeigen, was ich meine.“ Der Meister setzte sich auf einen Stein inmitten der Wiese und schloss seine Augen. Er war so ruhig, dass er eins mit der Natur zu sein schien. Die Dorfbewohner warteten und beobachteten.
Nach einer Weile, als der Meister immer noch regungslos saß, kam ein prächtiger Schmetterling heran geflattert und ließ sich sanft auf seiner Schulter nieder. Die Dorfbewohner staunten. Der Meister öffnete seine Augen und sagte:
„Seht ihr, das Glück kommt zu denen, die nicht danach suchen, sondern die einfach da sind, im Moment leben und die Schönheit um sie herum schätzen.“
Von diesem Tag an änderten die Dorfbewohner ihre Art zu leben. Sie jagten nicht mehr nach dem Glück, sondern fanden es in den kleinen Dingen: im Lachen eines Kindes, im Duft der Blumen und im Flüstern des Windes. Und so lebten sie glücklich und zufrieden, denn sie wussten, dass das Glück immer bei ihnen war, solange sie die Welt um sich herum mit achtsamen Augen betrachteten.
Und der Schmetterling? Er flatterte weiterhin frei und fröhlich durch das Dorf, ein ständiges Symbol dafür, dass wahres Glück immer dann gefunden wird, wenn man es am wenigsten erwartet.